Sylvia Goeschke
„Licht und Klang“
6 Leuchtröhren mit der Orgel synchronisiert, 2024
Johanneskirche Basel

 

DE   FR   IT

100 Jahre gegenwärtig
Jubiläum 1924-2024
Schweizerische St. Lukasgesellschaft für Kunst und Kirche/SSL 

Die heutige Lukasgesellschaft wurde 1924 in Olten gegründet.

Wir feiern das Jubiläum mit Kunstinterventionen in Kirchenräumen in über zehn Kantonen, einem Jahrbuch Kunst + Kirche 2024 und einer Ausstellungskooperation mit dem Vitromusée Romont.

Zum Auftakt laden wir zur Jubiläumstagung am 31. August 2024 ins Pfarreizentrum St. Josef, Köniz ein.

Links auf Folgeseiten oder PDFs

Patronatskomitee

100 Jahre gegenwärtig wird von einem fünfköpfigen Patronatskomitee mit Vertreterinnen und Vertretern aus Kirche, Politik, Architektur, Kultur und Kunst unterstützt.

Pfrn. Rita Famos, Präsidentin der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz
Jenseits konfessioneller Einhegungen und dogmatischer Feststellungen öffnen Kirchen Räume, in denen etwas auf mich zukommt. Sei es die Erinnerung an Menschen, die hier ihre Hoffnungen, Sorgen oder Dank in lauten oder stummen Gebeten, in Liedern, Lesungen oder Predigten ausgedrückt haben, die Architektur des Raums, der zwischen Intimität und Weite zur Besinnung einlädt, oder das Spiel mit Licht und Lichtern: Sie öffnen in uns kleine Fenster, durch die wir uns selbst und unsere Welt neu sehen. Ich bin dankbar, dass die Lukasgesellschaft solche Erfahrungen nicht nur zugänglich macht, inszeniert und findet, sondern interdisziplinär, interkonfessionell und postkonfessionell zur Sprache und ins Denken bringt. Für die nächsten 100 Jahre bin ich hoffnungsvoll, dass diese Kompetenzen uns helfen werden, die Rolle von Kirchen, Sakralbauten und öffentlicher Religion besser zu verstehen und zu gestalten.

Mgr. DDr. Felix Gmür, Präsident Schweizer Bischofskonferenz
Glaube und Kunst – Sinnlichkeit, Suchen, Herantasten an Grenzbereiche der Wahrnehmung und Wirklichkeit: Glaube und Kunst verbindet so vieles. Ich bin überzeugt, dass der freie Dialog zwischen Kunst und religiösen Gemeinschaften beide Seiten inspiriert. Dafür steht seit hundert Jahren die Lukasgesellschaft, indem sie Plattformen des Austausches ermöglicht, Menschen miteinander vernetzt und ins Gespräch bringt. Die Früchte der Vergangenheit und der Gegenwart werden in diesem Jubiläumsjahr besonders sichtbar. Es ist für mich eine Freude und Ehre, Teil des Patronatskomitees für diese Anlässe zu sein.

Regierungsrätin Jacqueline Fehr, Vorsteherin der Direktion der Justiz und des Innern, Kanton Zürich
Die Geschichte der «Schweizerischen St. Lukasgesellschaft für Kunst und Kirche» zeigt eindrücklich: Der Dialog befördert den Fortschritt. Seit ihrer Gründung vor 100 Jahren setzen sich die Mitglieder der Lukasgesellschaft für den Austausch zwischen Kirche und Theologie einerseits und Kunst und Gesellschaft andererseits ein. Damit erkannte die Lukasgesellschaft bereits weit vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil die Zeichen der Zeit. 100 Jahre Lukasgesellschaft steht für ein Jahrhundert Neugier und Offenheit. Das ist eine grosse Leistung. Sie macht die Gesellschaft zum Sinnbild eines zukunftsgerichteten, der Moderne verpflichteten Katholizismus.
Zum Ausdruck kommt das Bestreben der Lukasgesellschaft in der wegweisenden Architektur vieler Kirchengebäude, etwa von Hermann Baur, Otto Dreyer oder Fritz Metzger. Ebenso ermöglichte die Lukasgesellschaft in ihrer 100-jährigen Geschichte Künstlerinnen und Künstlern die Teilhabe an der Gegenwart. Auch heute ist sie in gelebter Ökumene ein Forum für Kunst, Kultur, Architektur und Kirche. Ich gratuliere der Lukasgesellschaft herzlich zu ihrem Jubiläum und freue mich auch in Zukunft auf ihr Engagement und ihre Beiträge.

Prof. Dr. Maarten Delbeke, Professor für Geschichte und Theorie der Architektur am Departement Architektur der ETH Zürich
Das hundertjährige Bestehen der Lukasgesellschaft ist eine ausgezeichnete Gelegenheit, sich ihres Beitrags zur Kunst und Architektur der Schweiz bewusst zu werden, über die historische Beziehung zwischen Kunst und Religion in diesem multikonfessionellen Land nachzudenken und die Rolle dieser Schweizer Gesellschaft in internationalem Kontext zu reflektieren. Ich begrüße diese Initiative sehr und fühle mich geehrt, ein Teil von ihr zu sein.

Dr. Giovanni Netzer, Theologe, Theaterintendant, Leiter Origen Festival Cultural
Ein Bildmotiv durchzieht die Kunstgeschichte, tausendfach: Der Heilige Lukas malt die Madonna. Meist kniet der Evangelist vor der Gottesmutter, die ihr Kind hält und stillt. Bei Jan Gossaert thront Maria im Wolkenkranz, Engel tragen ihre Schleppe, halten die Krone, schauen dem Maler über die Schulter, führen seine Hand, auf dass er richtig male. Bei Rogier van der Weiden sitzt Maria lächelnd unter einem eleganten Baldachin. Der Evangelist zeichnet andächtig ein Portrait der stillenden Mutter, auf flüchtiges Skizzenpapier, mit versunkenem Blick. Beim Meister des Heiligen Blutes versteckt sich der Evangelist hinter die Leinwand und zeichnet die Mutter mit konzentrierter Akribie, in geduckter Haltung. Maria wendet sich ab, als hätte sie des Modellsitzens genug. – Alle versuchen der Vision Gestalt zu geben, den Marientraum auf die Leinwand zu bannen, das Numinose zu bändigen, für Betrachter erfahrbar zu machen. Alle scheitern, zwangsläufig. Maria lässt sich in kein Skizzenbuch zwängen. Die Kunst schafft kein präzises Abbild des Unfassbaren. Aber sie erzählt vom zitternden Staunen, von liebevoller Ahnung, vom zehrendem Zweifel, von bleibendem Trost.

 

Finanzielle Unterstützerinnen und Unterstützer

Kirchen, kirchliche Institutionen, Stiftungen und Privatpersonen unterstützen unser Jubiläum grosszügig. Die Lukasgesellschaft dankt allen Genannten und Ungenannten herzlich!

Ernst-Goehner-Stiftung reformierte Kirche Kanton Zürich
Casimir Eigensatz Stiftung

 

Kontakt für Informationen: sekretariat@lukasgesellschaft.ch